Im 19. Jahrhundert sind Frauen den Männern in politischer, gesellschaftlicher und juristischer Hinsicht nicht gleichgestellt. Weibliche und männliche Eigenschaften werden stark voneinander getrennt und prägen die soziale Hierarchie der Geschlechter. Sie leiten sich aus der Anatomie und Physiologie ab, sind aber auch von Vorurteilen und Stereotypen geprägt. Der Mann gilt traditionell als stark, rational und aktiv, wohingegen der Frau Schwäche, Emotionalität und Passivität attestiert werden.
Folglich beherrscht der Mann den öffentlichen Raum von Staat und Politik, während die Frau in erster Linie durch ihre Rolle als Hausfrau und Mutter definiert wird. Mit der Aufklärung waren Forderungen nach der Gleichberechtigung der Frauen aufgekommen, die rasch eine wachsende Anhängerschaft fanden. Jedoch stoßen diese Emanzipationsbestrebungen auf erheblichen Widerstand, da sie das männliche Machtmonopol und somit einen gesellschaftlichen Grundpfeiler infrage stellen.